Oswald von Wolkenstein-Rodenegg, * um 1376, + 1445, mittelhochdeutscher Lyriker, Minnesänger. Sein L…

Gemeinsame Notiz

Oswald von Wolkenstein-Rodenegg, * um 1376, + 1445, mittelhochdeutscher Lyriker, Minnesänger. Sein Leben ist durch Urkunden, Briefe und Lieder gut dokumentiert. Aus bedeutendem Südtiroler Adelsgeschlecht (Stammburg Wolkenstein-Rodenegg im Grödnertal), verließ er als Knappe mit 10 Jahren die Heimat und bereiste Europa und den Orient. Nach dem Tod seines Vaters Friedrich übernahm er den Familienbesitz (Burg Hauenstein am Schlern, Südtirol), nahm am Konstanzer Konzil teil, trat in den Dienst von König Siegmund und wurde aus politischen Gründen (stellte sich gegen den Landesherrn) und wegen eines Erbrechtsstreits gefangen gesetzt. Verheiratet war Oswald von Wolkenstein-Rodenegg mit Margarete von Schwangau; begraben ist er in Neustift bei Brixen. Sein Werk umfasst 130 Lieder und 2 Reimpaarreden und zeichnet sich durch eine Vielfalt von Themen und Formen aus: Liebeslieder in Ich-Form, Tagelieder und Pastourellen, Liebesdialoge und Minneallegorien, Trink- und Scheltlieder, Reise- und geistliche Lieder; zum Teil kontrastieren derbe, sexualitätsbezogene Inhalte mit hohem Stil. Die Melodien sind (mit Anlehnung an italienische und französische Vorbilder) selbst komponiert, das faktische Material ist parodistisch und ironisch gebrochen. Überliefert in 2 Pergamenthandschriften (A, Wien cod. 2777; B, Innsbruck) und 1 Papierhandschrift (c, Innsbruck).

Source: http://www.aeiou.at/

Oswald kauft in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts von Anna Greuß, der Witwe Friedrichs des letzten von Hauenstein, dieses Schloss, ein Lehen einst des Hochstiftes Brixen, später des Landesfürsten.

Name. - Im tiesten Grunde des Grödnertales sieht man links in der Mitte einer Felswand die Trümmer des Schlosses Wolkenstein-Rodenegg, einst nur durch eine in die Felsen gehauene Treppe zugänglich.
Nach Brandis soll der Name dieses Schlosses "dahero erwaxen sein, dass daselbst etliche Spitz der Berg und Felsen wegen ihrer Höhe fast allzeit mit einem dicken Nebl oder Wolken umbgeben seyn". Allein diese Erklärung stimmt nicht mit dem Klima der südtirolischen Dolomiten; auch ist der Name zu alt, um diese verhältnismäßig moderne Auffassung zuzulassen. Wolkenstein-Rodenegg ist wohl sicher der Stein des Volko, welcher ahd. Personenname in den Formen Fulco, Vulcho, Volcho vorkommt, vom ahd. "fol", nhd "Volk", wohl die Koseform eines jener zahlreichen Namen, deren erster Teil Volk oder Folch lautet, wie Volkmar, Volkher, Folkram, Folkmart usw.
Diese Erklärung des Namens Wolkenstein-Rodenegg entspricht ganz der Tatsache, dass fast alle mit dem Worte Stein zusammengesetzten Burgnamen Tirols sich auf ahd. Eigennamen beziehen und in dieser Weise, da die Urkunden schweigen, die Namen ihrer Erbauer aufbewahren, so Aufenstein, Fragenstein, Freidenstein, Gernstein, Greifenstein, Hauenstein, Katzenstein, Liechtenstein, Merenstein, Rafenstein, Reifenstein, Weggenstein, die sich auf Uffo, auf Fracho, Friddo, Gero, Griffo, Habo, Chazo, Maro, Rigo, und Waco beziehen , dann Sprechenstein, das wahrscheinlich auf Spranco zurückgeht.

Wappen. - Schild geviert. 1 und 4: Silber und Rot in Wolken geschrägt (Wolkenstein-Rodenegg). 2 und 3: Blau mit drei silbernen Spitzen, über Rot geteilt (Pradell). Zwei Helme, jeder mit Krone. Der erste Helm hat als Kleinod einen mit drei silbernen Straußenfedern besteckten silbernen Schanzkorb, dessen aufrechte Stäbe rot sind, zwischen zwei roten offenen Hörnern mit goldenem Kamm, oben besteckt mit je drei, am Kamme mit je vier Pfauenspiegeln, der zweit Helm einen hohen blauen Hut mit goldenem Knopfe, oben besteckt mit drei schwarzen Straußenfedern, zwischen zwei silbernen Gestängen. Decke links rot-silbern, rechts blau-silbern. Berchtold Freiherr von Wolkenstein-Rodenegg, 17. März 1596 im Stammbuch VI, 21.
Die Maulrappen führten einen Zinnenschnitt im Schild; der Wolkenschnitt im 1. und 4. Feld der Wolkenstein-Rodenegge, welche für das Wappen der Maulrappen gilt, ist daher wohl erst zu einer Zeit aus dem Zinnenschnitte entstanden, als der Wunsch rege ward, die missverstandene Deutung des Namens Wolkenstein-Rodenegg auf das Wappen zu übertragen und es so nach dem Zeitgeschmacke zu einem redenden zu machen. Die von Villanders zu Pradell, von denen die Wolkenstein-Rodenegg abstammen, hatten ein anderes Wappen, als jene von Villanders, deren Wappen auf die Welsperg, als deren Spillmagen überging.

Source: http://www.tiroler-adler.org/

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